Zurzeit beobachte ich eine steigende Angst vor Manipulation. Die sozialen Medien füllen sich mit dern verschiedensten Theorien, und viele Menschen sind von der Richtigkeit dieser Informationen überzeugt.
Dies sind meine Gedanken zu diesem Phänomen:
Zuerst einmal mache ich die absurde Beobachtung, dass die Angst vor Manipulation zu Manipulierbarkeit führt.
Viele Menschen laufen momentan blindlings denen hinterher, die sich „Freiheit“ auf die Fahnen schreiben, ohne deren Agenda zu hinterfragen.
Freiheit ist ein sehr schöner Wert. Jedoch hat die Geschichte bewiesen, wie schnell Werte instrumentalisiert werden können.
Wie entsteht Manipulation?
Manipulation kann nur dort beginnen, wo wir Ängste und Wünsche haben. Der Manipulierende spricht genau diese Ängste und Wünsche an, z.B. den Wunsch nach Freiheit von äußeren Zwängen und Verantwortung, die Angst vor Manipulation und den Wunsch nach Überlegenheit.
Nicht immer haben diese Wünsche und Ängste etwas mit der aktuellen Situation zu tun, sondern sie können auch Ausdruck einer tieferliegenden psychologischen Struktur sein.
An dieser Schnittstelle bietet eine einfache „Wahrheit“ und ein Feindbild Halt. Das Gefühl der Überlegenheit (sei es moralische oder intellektuelle Überlegenheit) gibt den manipulierbaren Menschen die Illusion von Kraft und Kontrolle zurück. Alle Widersprüche werden ausgeblendet, und die verzerrte Wahrnehmung kann bis zum Fanatismus führen. Dann ist es extrem schwierig, einen rationalen Dialog zu führen.
Es geht mir in diesem Artikel allerdings weniger um den Inhalt der Manipulation, sondern ich möchte auf diesen Mechanismus hinweisen, denn er ist in unterschiedlich starker Ausprägung bei vielen Menschen in unterschiedlichen Lebensbereichen aktiv.
Wie können wir uns vor Manipulation schützen?
Je mehr wir uns mit unseren Wünschen und Ängsten bewusst auseinandersetzten, desto weniger manipulierbar werden wir. Die Auflösung unserer Wünsche und Ängste ist der Weg zu wahrer innerer Freiheit. Meditation, Kontemplation und Selbsterforschung sind sehr wirksame Werkzeuge, die ich mit großer Begeisterung in meiner Arbeit weitergebe.
Wahre innere Freiheit kann den Zweifel, die Restunsicherheit einer Wahrheit und die Veränderungen unserer Lebenswelt aushalten. Sie braucht kein schwarz-weiß Denken und keine Ideologie und ist nicht mehr ignorant gegenüber der eigenen Fehlbarkeit.
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