Unser Verstand nutzt häufig das Konzept des Perfektionismus, um das Gefühl von "niemals gut genug" zu verherrlichen. Das kann in vielerlei Hinsicht gefährlich sein, z.B. hält es uns davon ab, ein Projekt zu veröffentlichen (bevor es "perfekt" ist) und es kann auch dazu führen, dass wir in unseren Beziehungen unsere Bedürfnisse verneinen. Stattdessen versuchen wir, der "perfekte" Partner oder Elternteil zu sein.
Insgesamt führt dies oft zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit, und auf einer tieferen Ebene ist es Ausdruck der Ablehnung unserer Menschlichkeit und unseres bedingungslosen Wertes als Mensch. Wenn Du dich darin erkennst, und diese Blockade lösen möchtest, lade ich Dich ein, über folgende Fragen zu reflektieren:
Gibt es Perfektion?
Kennst Du jemanden, der perfekt ist?
Was macht DICH so besonders, dass DU derjenige bist, der perfekt sein muss, auch wenn die Menschen um uns herum es nicht sind?
Lieben wir wirklich die Menschen, die perfekt wirken, oder sind sie manchmal einfach nur nervig in ihrer Schwingung "Ich kann alles besser und weiß alles besser"?
Reflektiere auch über den Unterschied zwischen Liebe und Bewunderung.
Ich selbst war früher sehr von Perfektionismus getrieben, aber mein Ansatz hat sich geändert. Heute strebe ich eher nach Exzellenz als nach Perfektion. Und ich gebe mir Raum für Fehler. Dadurch erziele ich bessere Ergebnisse in meiner Arbeit, erlebe mehr Freude und Leichtigkeit und auch schönere zwischenmenschliche Beziehungen.
Wir alle können Momente der Perfektion erleben, aber Perfektion kann niemals von Dauer sein, denn unsere Welt verändert und entwickelt sich ständig. Dauerhafte Perfektion wäre leblos und langweilig. Wie bei einem zu oft geprobten Theaterstück würde es an Präsenz und Dynamik verlieren.
Ich möchte Dich ermutigen, damit zu experimentieren, deine Ursprünglichkeit anzunehmen und zu wertschätzen. So kannst Du Dich der Balance annähern, die oft als "perfekte Unvollkommenheit" bezeichnet wird.
Comments